Donnerstag, 12. September 2013

Ich gehe im Laufschritt durch die Stadt. Es nieselt. Beachte keinen Menschen groß. Wozu auch. Es ist mir alles so egal. Meinen Blick hebe ich nur einmal kurz, weil ich einer Gruppe Touristen mit Regenschirmen ausweichen muss und da ein paar Meter weiter kommst du mir entgegen. Du guckst mich kurz an, dann schweift dein Blick wieder in die andere Richtung, so als ob ich nicht existieren würde. Also ob ich ein fremder Mensch für dich wäre. Jetzt beginnt es richtig zu regnen. Ich bleibe stehen und starre dir hinterher. Ich nehme um mich herum gar nichs mehr wirklich war. Ich merke wie die Tränen in mich aufsteigen. Nicht schon wieder. Zum Glück regnet es. Du gehst immer weiter vor mir weg. Gleich bist du um die nächste Ecke verschwunden. Ich erwache aus meiner Starre und bevor ich merke, was ich mache renne ich hinter dir hinterher. Meine Beine fühlen sich an wie aus Gummi. "A.!", rufe ich. Du bleibst stehen und guckst mich an. Ich werde langsamer, bis ich vielleicht ein oder zwei Meter vor dir stehen bleibe. Du guckst mich ausdruckslos an. Wir bleiben eine Weile so stehen. Die Regentropfen tropfen mir von der Nase. Vielleicht sind auch ein paar Tränen dabei. "Umarm mich jetzt. Bitte", sage ich leise. Du zeigst keinerlei Reaktion. "A., bitte!" Du guckst immer noch so. Ich versuche irgendeinen Ausdruck in deinem Blick zu lesen. Freude, Liebe, Wut, aber da ist nichts. "Ich wollte eine Pause, Anna. Ich will dich eigentlich gar nicht sehen. Verstehst du das nicht?" Du sprichst eigentlich ganz normal aber der kühle und etwas fremde unterton in deiner Stimme entgeht mir nicht. Und er macht mir Angst. "Nein. Ich ...", ich muss ein paar mal Schlucken, "Ich versteh das nicht. Warum?" Du guckst runter und dann wieder zu mir hoch. Du siehst so gut aus. Du schüttelst den Kopf. Deine Haare sind klitschnass. Meine auch. Ich brauchte mehrere anläufe bis ich den Satz rausbringe. "Liebst ... liebst du mich noch?" Meine Tränen laufen mir nur so die Wangen runter. Ich hoffe du siehst das nicht. "Wenn nicht, dann ... dann sag mir das jetzt." Ich schaue dich an. "Bitte!", sage ich leise. Aber du sagst nichts. Guckst mich dieses mal nur traurig an. Ich nicke, weil ich verstanden habe, dann bringe ich mit mühe heraus: "Danke trotzdem. Ich ... das...", ich kann nicht weiter reden. Drehe mich einfach um und gehe weg. Mir kommt das nicht echt vor. Eher so wie ein Traum. Ich denke noch nicht einmal. "Anna!", rufst du dann. Ich denke erst ich habe mich verhört. Du kommst ein paar Schritte hinter mir her, bis du wieder vor mir stehst und mich an den Schultern hälst und sagst: "Ich liebe dich noch. Ich liebe dich wirklich!" Dann nimmst du mich in den Arm.

1 Kommentar:

Jan hat gesagt…

bring mich nicht so zum weinen!