Montag, 12. August 2013

Ich gehe die Treppen am Bahnhof hinauf. Meine Tasche hängt mir schwer über der Schulter. Ich bin kaputt vom arbeiten und sehne mich nach zu Hause, meinem Freund und meinem Bett. in Blick auf die Uhr sagt mir, das mein Bus noch 45 Minuten auf sich warten lässt. Ich beschließe kurzzeitig einen kurzen Abstecher in die Stadt zu machen. Bei H&M habe ich schon seit Wochen Zebrasocken im Blick, hatte aber nie einen richtigen Grund mir welche zu kaufen. Vielleicht nicht der beste Zeitvertreib, aber immer noch besser als am Bahnhof zu stehen und von den Türken aus der Hochhaussiedlung dumm angemacht zu werden.
Mit langsamen Schritten gehe ich erst über die Straße, dann über die Brücke, am Bäcker vorbei und über die Ampel, wo mir auf der anderen Straßenseite 4 Freundinnen entgegen kommen. "Hi, naa", sage ich, will aber weitergehen. "Hallo. Na, alles klar?", sagt J. "Ja. Komm grad von der Arbeit. Will nur schnell zu H&M", ich habe jetzt wirklich nicht viel lust zum reden. Alle vier nicken. Und tuscheln schnell etwas, ich kann nichts verstehen, außer: "...irgendwann wollten wir es ihr sowieso sagen..." Ich will weiter gehen, aber R. hällt mich noch fest, "Wir müssen dir noch etwas sagen." Immer wenn ich diesen Satz höre, bricht innerlich totale Panick in mir aus. Als ich diesen Satz einmal gehört habe, hatte dies zur folge das ich 6 gute Freundinnen verloren habe. Augenblicklich weicht die Farbei aus meinem Gesicht. Ich nicke:, "Okay." "Du hast dich so verändert. Du bist gar nicht mehr die, die wir kennen", beginnt J. Ich sage nichts. Genau wie damals, denke ich. Ich weiß das jetzt nichts gutes kommt. "Du lachst nicht, bist fast immer traurig. Du ziehst dich von uns zurück. Und du wirst dünner und dünner." Ich hab grad 3 Kilo zugenommen, denke ich nur. Dann denke ich nur: nein, nein, nein. "Okay", sage ich. Genau wie damals. Ich muss mich nicht rechtfertigen. "Wir haben das Gefühl das du nichts mehr mit uns zutun haben willst." Jetzt gucke ich doch ziemlich doof. Schüttel darauf mit dem Kopf. Ich habe keine Lust auf Erklärungen. Ich denke immer noch: Nein, nein, nein. "Ich arbeite. Ich bin den ganzen Tag nicht zu Hause.", sage ich. "Ja, das verstehen wir ja. Nur leider, ist es so das es so scheint das du wieder so tief in deiner 'ich esse jetzt nichts' Phase drin bist. Und darauf haben wir keinen Bock mehr, Anna." Ich merke wie meine Knie weich werden. Genau wie damals. Aber ich widerspreche nicht. Ich müsste jetzt sagen, das ich in letzter Zeit alles andere als hungere, aber das will ich nicht. Sie wissen es auch. Von A. und von L. "Okay, und jetzt?", sage ich. Ich merke wie meine Hände zittern. "Das fragst du uns?", fragt J. Ich sage nichts. "Also wenn du dich nicht änderst, dann wars das." Ich nicke. Ja ok. Schlag in die Fresse. Ich weiß nicht, ob man mir etwas anmerkt, oder nicht. Ich versuche jedenfalls mir nichts anmerken zu lassen. "Was soll ich denn an mir ändern?" "Du sollst wie früher werden." "Ich bin aber nun nicht so wie vor einem oder 2 Jahren. Man wird älter und man verändert sich. Ihr auch." "Tut uns echt leid, Anna", sagt J. Sie grinst nicht, niemand grinst. Sie drehen sich um und gehen. Einfach so.
                                                                   

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Solche Freundinnen brauchst du nicht. Das sind keine richtigen. Natürlich tut es im ersten Moment weh, aber ändere dich nicht für sie. Wenn sie das von dir verlangen, kann du wirklich auf sie scheißen. Sie sollten lieber fragen, warum du dich zurück ziehst und nicht erst recht noch Dreck in die Wunde streuen.

Fühl dich ganz lieb gedrückt <3